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10 Follikel und der Gewinn einer entsprechenden Anzahl ge- sunder Eizellen nach einer Gonadotropinstimulation definiert [19]. Für die reproduktive Medizin ist au?er der Eizellanzahl auch die Qualit?t der Eizelle von Bedeutung. Die Aneuploidie der Eizelle spielt eine besondere Rolle, da aneuploide Eizellen zur Durchführung einer IVF/ICSI nicht herangezogen werden sollen [20]. Zur Beratung und Planung eines IVF-/ICSI-Zy- klus ist es vorteilhaft, eine gewisse Prognose bezüglich der zu erwartenden Eizellanzahl und der -qualit?t treffen zu k?nnen. Somit ist es sinnvoll, bei der ovariellen Reserve zwischen ei- nem quantitativen (die im Rahmen einer Stimulation zu er- wartende Anzahl der zu gewinnenden Eizellen) und einem qualitativen Teil (die Qualit?t der gewonnenen Eizellen) zu unterscheiden. Im Folgenden werden einzelne, der reproduk- tiven Medizin zur Verfügung stehende Parameter in Hinblick auf diese

2 Merkmale besprochen. Das chronologische Alter Mit steigendem chronologischem Alter kommt es zur Abnahme der natürlichen Zeugungsf?higkeit [4]. In einer retrospektiven Studie konnte gezeigt werden, dass es als Risikofaktor für ein frühes Einsetzen der Menopause gilt [21], wenn im Rahmen einer IVF-/ICSI-assoziierten vaginalen Follikelpunktion eine niedrige Anzahl von Eizellen (<

3) gewonnen wird. Der Cut- off für IVF-/ICSI-Patientinnen wurde mit 35C37 Jahren ange- geben, ab diesem Alter zeigen sich schlechtere Erfolgsraten [22]. Auch zeigte sich das chronologische Alter als guter zu- s?tzlicher prognostischer Parameter bei Frauen mit einem un- auff?lligen Clomiphen-Citrat-Test, nicht hingegen bei Frauen mit einem auff?lligen Clomiphen-Citrat-Test [23]. Das Out- come für Patientinnen mit Eizellspende zeigte sich C im Ge- gensatz zu Versuchen mit eigenen Eizellen C auch bei steigen- dem chronologischem Alter konstant, was für den Einfluss des chronologischen Alters auf die Eizellen und weniger auf die Geb?rmutter hinweist [24]. Dieser Einfluss dürfte durch eine erh?hte Aneuploidierate bei steigendem chronologischem Alter zu erkl?ren sein. In einer rezenten Studie konnte gezeigt werden, dass ein vorzeitiges Abnehmen der Ovarfunktion nicht an einen Anstieg der alterstypischen Aneuploidierate gekoppelt ist [25]. Die Einnistungsrate von Embryonen scheint sich mit zunehmendem Alter zu verringern und vom basalen Serum- FSH-Wert unabh?ngig zu sein [26]. Chromosomale Abnorma- lit?ten beeintr?chtigen h?ufig weder die Befruchtung der Ei- zellen noch die Entwicklung der Embryonen, sie haben jedoch einen negativen Einfluss auf die Einnistungsrate der Embryo- nen und somit auch auf die Schwangerschaftsrate [27]. Dies spricht in diesem Zusammenhang wiederum dafür, dass das chronologische Alter ein sehr guter Parameter zur Bestimmung der Eizellqualit?t ist, besonders für das Aneuploidierisiko. Somit eignet sich das chronologische Alter besonders für die Vorhersage des qualitativen Teils der ovariellen Reserve. Basale Serum-FSH-Bestimmung FSH ist für die Steuerung der endgültigen Follikulogenese von besonderer Bedeutung [7]. Durch die ovarielle Sekretion von ?stradiol und Inhibin kommt es zu einem negativen Feedback im Sinne einer geringeren FSH-Sekretion der Hypophyse. Dies legt nahe, dass mit einer reduzierten Anzahl von Follikel auch dieser negative Stimulus absolut gesehen weniger wird und es somit zu einem Anstieg der FSH-Sekretion kommt. Die ansteigenden FSH-Spiegel werden auch für die Verkürzung des Zyklus in fortgeschrittenem Alter sowie für die erh?hte Inzidenz dizygoter Zwillinge bei gleichzeitiger Reduktion der Zeugungsf?higkeit verantwortlich gemacht [28]. Es konnte gezeigt werden, dass Tag-3-Serum-FSH zur Vorhersage der Anzahl heranreifender Follikel sowie der mittels Punktion zu gewinnenden Eizellen geeignet ist [29, 30] und somit zur Vor- hersage des quantitativen Anteils der ovariellen Reserve dient. Der Cut-off-Wert wird in der Literatur unterschiedlich ange- geben und liegt zwischen 10,8 und