编辑: 笨蛋爱傻瓜悦 | 2018-02-27 |
Roman Stoi, Stefan Asenkerschbaumer, Klaus Bley
16 Controlling &
Management Review Sonderheft
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2015 Erfolgreich budgetieren | Best Practice U. Sch?ffer, J. Weber (Hrsg.), CMR SH 1-2015, CMR-Sonderhefte, DOI 10.1007/978-3-658-09361-7_2, ? Springer Fachmedien Wiesbaden
2015 Es war vor allem die zunehmende Volatilit?t der M?rkte, durch die bei Bosch der jahrelang praktizierte Planungsprozess immer mehr an seine Grenzen stie? (vgl. Asenkerschbaumer 2012, S.
336 ff.). Das deutsche Traditionsun- ternehmen hat deshalb in den letzten Jahren mehrere Projekte durchgeführt, um seine Wirtschaftsplanung leistungsf?higer zu gestalten. Die dabei ge- wonnenen Erfahrungen sind auch auf andere Unternehmen übertragbar. Ursprünglicher Planungsprozess Die Bosch-Gruppe ist ein international führendes Technologie- und Dienst- leistungsunternehmen, das mit einem Umsatz von 46,1 Milliarden Euro und 281.000 Mitarbeitern im Gesch?ftsjahr
2013 zu den gr??ten Industrieunter- nehmen in Deutschland geh?rt. Sie besteht aus den vier Unternehmensbe- reichen Kraftfahrzeugtechnik, Industrietechnik, Gebrauchsgüter sowie Energie- und Geb?udetechnik, welche sich in
14 ergebnisverantwortliche Gesch?ftsbereiche aufteilen. Bosch plant generell in einem mehrstufigen und interaktiven Prozess im Gegenstromverfahren mit Top-down-Er?ffnung. Der Planungsprozess (siehe Abbildung 1) erstreckte sich bis
2007 über das ganze Jahr (vgl. Dillerup/Stoi 2013, S.
363 ff.). Die strategischen Ziele der einzelnen Gesch?ftsbereiche wur- den für mindestens acht Jahre und drei Produkt- und Technologiegeneratio- nen bestimmt. Auf dieser Basis entschied die Gesch?ftsführung, welche stra- tegischen Ma?nahmen jeweils im folgenden Jahr umgesetzt werden sollen. Die Gesch?ftsbereiche waren für die Einhaltung der geplanten Ergebnisse ver- antwortlich, und die Ziele wurden kaskadenf?rmig auf s?mtliche Gesellschaf- ten, Werke, Abteilungen und Produktgruppen heruntergebrochen. Die konkrete Umsetzung der strategischen Ziele wurde bei Bosch im Rah- men der Wirtschaftsplanung mit einem Planungshorizont von drei Jahren festgelegt. Dieser Wirtschaftsplan basierte auf den detaillierten Herstellkos- ten der Werke, den geplanten Kosten und Erl?sen der Gesch?ftsbereiche so- wie der anteiligen Konzernumlage. Die Freigabe der Wirtschaftspl?ne der Gesch?ftsbereiche war in vielen F?llen mit zus?tzlichen Auflagen verbun- den. Nach nochmaliger Konsolidierung wurde der Konzernwirtschaftsplan dann verabschiedet. Er bildete die verbindliche Vorgabe und die Basis der Erfolgsbeurteilung für alle Konzerneinheiten im n?chsten Gesch?ftsjahr und lieferte darüber hinaus eine Vorschau auf die zwei darauf folgenden Jahre. Der dreij?hrige Wirtschaftsplan, der auf der Kalkulation einer halben Mil- lion Sachnummern und einer Materialpreisplanung auf Materialnummern- ebene basierte, war bei Weitem zu detailliert, um flexibel auf aktuelle Ent- wicklungen reagieren zu k?nnen. Insgesamt wurden dadurch nicht nur im Controlling, sondern auf allen Führungsebenen viele Ressourcen weltweit und über einen langen Zeitraum gebunden. Aufgrund des frühen Beginns der Wirtschaftsplanung im Mai waren Pl?ne bei ihrer Verabschiedung h?u- fig bereits veraltet. Auf die Konsistenz der Daten wurde insbesondere bei in- ternen Zulieferungen gro?er Wert gelegt. Die pauschale Einarbeitung zu- s?tzlicher Zielvorgaben am Ende des Planungsprozesses zerst?rte jedoch die- se Konsistenz und entwertete die enthaltenen Detailinformationen. Roman Stoi DHBW Stuttgart, Stuttgart, Deutschland E-Mail: [email protected] Stefan Asenkerschbaumer Robert Bosch GmbH, Gerlingen-Schillerh?he, Deutschland Klaus Bley Robert Bosch GmbH, Gerlingen-Schillerh?he, Deutschland Dr. Stefan Asenkerschbaumer ist stellvertretender Vorsitzender der Ge- sch?ftsführung und CFO der Robert Bosch GmbH. Dr. Klaus Bley ist als Projektleiter für die Neugestaltung der Wirtschaftsplanung bei Bosch verant- wortlich. Prof. Dr. Roman Stoi lehrt Unternehmensführung und Control- ling an der DHBW Stuttgart und ist wiss. Leiter des Masters in Controlling &